Grand Hotel van Cleef : „Gejammert wird nicht“

Das Label Grand Hotel van Cleef ist eine Institution in der Indie-Welt und hat in 20 Jahren diverse Umbrüche der Branche miterlebt und überlebt. Dafür braucht es Kreativität, eine breite Aufstellung – und die richtige Grundeinstellung.
Alles will geregelt sein – auch die Bestückung der Kühlschränke. Das neue Bier bitte nach hinten, weil es vier Monate länger haltbar ist, gibt Rainer G. Ott einem Helfer mit. Der 20. Geburtstag des Musiklabels Grand Hotel van Cleef (GHvC) steht an diesem Abend Ende August an. Natürlich mit Auftritten neuer und altbekannter Künstler des Labels, aber deutlich kleiner als vorherige. Zum 15. kamen 12.000 Fans auf den Hamburger Großmarkt. Dieses Mal werden es 2000 sein, die Karten waren schnell vergriffen. Corona und der derzeit für viele in der Branche schwierige Vorverkauf hätten bei der Entscheidung für den kleineren Rahmen eine Rolle gespielt, sagt Ott. Aber alle Beteiligten hätten auch einfach Lust gehabt auf einen Abend unter Freunden, vor und im Musikklub Knust, wenige Meter entfernt vom Büro im ersten Stock eines unscheinbaren Hauses mit Blick aufs Millerntor, das Stadion des FC St. Pauli – nicht nur eine räumliche Nähe.