Arbeitskampf :
Massiver Streik bei Postbank am Dienstag und Mittwoch

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Das Logo der Postbank
Vor der nächsten Verhandlungsrunde für die etwa 12.000 Beschäftigten der Postbank wollen die Gewerkschaften die Callcenter und das Backoffice für zwei Tage lahm legen. Für die Kunden lässt das nichts Gutes erahnen.

Im Tarifkonflikt für die rund 12.000 Mitarbeiter der Postbank erhöhen die Gewerkschaften den Druck. Fast alle Mitarbeiter sind am Dienstag und Mittwoch zu einem zweitägigen Arbeitskampf aufgerufen. Bundesweit sollen nicht nur alle Backoffice-Einheiten sondern auch die Callcenter bestreikt werden.

„Trotz wochenlanger Verhandlungen ist der Arbeitgeber nach wie vor nicht bereit, den Postbank-Beschäftigten substanziell entgegenzukommen“, begründete Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck den abermaligen Streikaufruf.

Je nach Beteiligung der Mitarbeiter an dem Arbeitskampf könnten auf die zwölf Millionen Kunden der Deutsche-Bank-Marke wieder erhebliche Beeinträchtigungen zukommen. Das sind sie schon aus dem vergangenen Jahr gewohnt. Damals waren im Zuge der IT-Datenmigration der Postbank-Kunden auf die Plattform der Deutschen Bank die Callcenter nur schwer erreichbar. Auch kritische Vorgänge, wie die Wiederfreigabe von gepfändeten Konten, zogen sich teils über Monate hin. Die Bafin schickte der Deutschen Bank schließlich einen Aufpasser ins Haus, der bis heute tätig ist.

Massive Belastungen in den vergangenen Monaten

Dieses Chaos im Kundenservice der Postbank wirkt sich auch auf die aktuelle Tarifauseinandersetzung aus. „Die Kolleginnen und Kollegen im Backoffice-Bereich waren beim Übergang der IT der Postbank auf die der Deutschen Bank in den vergangenen Monaten massiven Belastungen ausgesetzt. Gerade deshalb erwarten wir endlich ein Verhandlungsangebot, das dieser Tatsache Rechnung trägt und faire Gehaltsanhebungen beinhaltet“, argumentiert Duscheck.

Verdi fordert 15,5 Prozent, mindestens 600 Euro und die Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Laut der Gewerkschaft bietet die Arbeitgeberseite lediglich eine Erhöhung von 6,4 Prozent oder mindestens 250 Euro zum 1. Juni 2024, eine weitere Erhöhung um 2,0 Prozent zum 1. Juli 2025 und eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2026 bei einer Laufzeit von 29 Monaten.

Ebenfalls in den Tarifkonflikt involviert ist die Gewerkschaft DBV, die ein Gehaltsplus von 14,5 Prozent fordert. Sie hat ihre Mitglieder an den Standorten Berlin und Essen zu einem jeweils ganztägigen Streik vom Dienstag bis Donnerstag aufgerufen. Auch sie lehnt das bisherige Angebot der Deutschen Bank rundheraus ab.

Ein Sprecher der Deutschen Bank wollte den anstehenden Arbeitskampf nicht weiter kommentieren. Es ist unklar, wie stark die Auswirkungen für die Kunden sein werden. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen der Deutschen Bank und den Gewerkschaften ist für den 16. April angesetzt.

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