Selbst ist der Musiker : Mit eigenem Label durchs wilde Plattengeschäft
Musiker wie Alin Coen, Dirk Darmstaedter und Thees Uhlmann versuchen, ohne die großen Plattenfirmen auszukommen. Sie haben ihr eigenes Label. Aber nun müssen sie sich auch um alles kümmern.
Aufgeregt ist sie noch nicht. Sie will es nicht sein. An dem Tag, an dem jeder ihre Musik zum ersten Mal richtig kaufen kann, steht Alin Coen morgens mitten in ihrer kleinen Küche. Sie schneidet eine Honigmelone klein, schlägt vier Eier in die heiße Bratpfanne und schaut in den Backofen, in dem ein paar Brötchen aufbacken. Auf dem Tisch sind längst Teller und Messer, Butter, Obstsalat und Orangensaft. „Led Zeppelin“ steht auf dem ärmellosen grünen T-Shirt, das sie trägt, ihre schwarzen Haare sind kurz, nur eine lange Locke streicht sie ab und zu aus ihrem rechten Auge. Als die Honigmelone im Obstsalat gelandet ist und die Spiegeleier auf den Tellern liegen, öffnet sie die Klappe zum Backofen, doch die Brötchen kann sie nur noch einen Tick zu stark gebräunt herausholen. Sie hat eben immer viel zu tun - nicht nur in der Küche.