Wirecard-Urteil :
Geschädigte gehen leer aus

Henning Peitsmeier
Ein Kommentar von Henning Peitsmeier
Lesezeit: 1 Min.
Protagonist in einem der größten deutschen Wirtschaftsskandale: das Unternehmen Wirecard.
Der ehemalige Konzernboss Markus Braun und zwei weitere ehemalige Vorstände sollen Schadenersatz zahlen. Das bringt den Geschädigten aber nichts: Sie müssen sich damit abfinden, das bei Wirecard nicht mehr viel zu holen ist.
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Als sich der Dax-Konzern Wirecard im Sommer 2020 für insolvent erklären musste, gingen mehr als 20 Milliarden Euro Börsenwert verloren. Zehntausende Aktionäre, die an das Technologieunternehmen glaubten, das als deutsche Antwort auf das Silicon Valley gefeiert wurde, verloren ihr Vermögen.

In einem Zivilverfahren hat nun das Landgericht München den damaligen Konzernboss Markus Braun und zwei weitere ehemalige Vorstände zur Zahlung von Schadenersatz verurteilt. In dieser sogenannten Organhaftungsklage des Insolvenzverwalters ging es „nur“ um 140 Millionen Euro plus Zinsen, doch auch diese Summe dürfte schwer einzutreiben sein.

Die Versicherer werden nicht zahlen, der einstige Aktienmilliardär Braun stellt sich als mittellos dar. Der seit fast zwei Jahren laufende Strafprozess gegen Braun zeigt immer klarer das Bild einer kriminellen Bande, die Geschäfte erfunden hat, um den Schein eines erfolgreichen Fintech-Unternehmens zu wahren. Vier Jahre nach der spektakulären Pleite werden Geschädigte sich damit abfinden müssen, das bei Wirecard nicht mehr viel zu holen ist.

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