Kommentar : Kultur muss man nicht schützen

Deutsche Kunstwerke sollen seltener ins Ausland verkauft werden: Dafür plant die Regierung ein Gesetz. Doch es würde nicht sein Ziel erreichen – sondern das Gegenteil.
Eine politische Debatte erschüttert die deutsche Kunstszene. Es geht um die Neufassung des sogenannten „Kulturgutschutzgesetzes“ von Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Ein Gesetz, das die Ein- und Ausfuhr von Kulturgütern präziser (und damit strenger) reglementieren soll. Betroffen sind Gemälde, Skulpturen und Altertümer von Wert und Bedeutung. Sie sollen sogar innerhalb der EU nur noch mit Genehmigung gehandelt werden dürfen. Künstler fürchten um die internationale Handelbarkeit und damit um den Wert ihrer Kunstwerke und ziehen vorsichtshalber schon mal Leihgaben aus Museen ab – Georg Baselitz etwa zehn Werke aus dem Dresdner Albertinum.