Monopolkommission : Bis zu fünf Jahre Haft für Kartellsünder

Kartellabsprachen lohnen sich aufgrund geringer Strafen häufig noch, beklagt die Monopolkommission. Nach F.A.Z.-Informationen fordern die Experten in einem Sondergutachten für die Bundesregierung nun lange Haftstrafen.
Die Zuckerindustrie war dabei, Bierbrauer, Wurstfabrikanten und auch Baustoffhersteller mussten zahlen: Wegen verbotener Absprachen hat das Bundeskartellamt allein im vorigen Jahr Geldbußen von mehr als einer Milliarde Euro verhängt, ein neuer Rekord in der Geschichte der deutschen Kartellverfolgung. Jetzt feilt das Bundeswirtschaftsministerium an neuen Vorschriften, die im Einzelfall noch höhere Bußgelder ermöglichen könnten. Doch Daniel Zimmer glaubt nicht, dass es damit getan ist. „Es ist für die Unternehmen ein Rechenbeispiel. Bei den hohen Gewinnen durch Kartellabsprachen, kann es sich lohnen, das Risiko hinzunehmen – zumal die Aufdeckungswahrscheinlichkeit immer noch gering ist“, sagte der Vorsitzende der Monopolkommission der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.