Hans-Ulrich Wehler : Der Historiker

Hans-Ulrich Wehler hat die Geschichtswissenschaft auf den Boden der ökonomischen Tatsachen zurückgeführt. Am vergangenen Wochenende ist der große Gelehrte im Alter von 82 Jahren gestorben.
Die Fakultät wollte seine Arbeit nicht haben. In akribischer Kleinarbeit hatte der erst 33-jährige Historiker eine Fülle von Quellenmaterial zum „Aufstieg des amerikanischen Imperialismus“ gesammelt. Das Ergebnis erscheint aus heutiger Sicht wenig skandalös: Die Vereinigten Staaten, so die These Hans-Ulrich Wehlers, hätten ihr informelles Imperium vor allem aus wirtschaftlichen Motiven errichtet. Es ging darum, freien Zugang zu allen Märkten durchzusetzen.