Diplomatischer Erfolg : Auswärtiges Amt holt Deutsche aus venezolanischer Haft
Das Auswärtige Amt hat die Freilassung einer deutschen Staatsbürgerin aus einer Haftanstalt in Caracas erwirkt. Katharina M. ist am Sonntagvormittag mit einem Flugzeug in München gelandet. Die 30 Jahre alte Deutsche aus Bad Urach in Baden-Württemberg saß seit Dezember 2021 in Venezuela im Gefängnis. Die junge Frau wurde zu zwölf Jahren Haft wegen Drogenschmuggels von 562 Gramm Marihuana verurteilt. Eine Berufung wurde 2023 abgelehnt. M. hatte die Vorwürfe stets bestritten.
Die Freilassung von M. ist Folge eines intensiven Austausches des Auswärtigen Amtes mit der venezolanischen Regierung. Aus mit den Verhandlungen betrauten Kreisen heißt es, Außenministerin Annalena Baerbock habe Mitte Juni 2024 mit ihrem venezolanischen Amtskollegen Yván Eduardo Gil Pinto über eine humanitäre Lösung gesprochen.
Infolge weiterer Gespräche habe das Auswärtige Amt die Lateinamerikabeauftragte Annette Walter nach Caracas entsandt. Die deutsche Diplomatin hatte M. am Samstag in Empfang genommen und auf ihrer Rückreise nach Deutschland begleitet. „Unsere Kolleginnen und Kollegen der deutschen Botschaft in Caracas betreuten die Betroffene konsularisch und standen in engem Kontakt mit ihr und ihren Angehörigen“, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes der F.A.Z.
Katharina M. musste ihre Haftstrafe unter schwersten Bedingungen verbüßen. Die junge Frau lebte in einer Gruppenzelle ohne eigenes Bett. Das erste Jahr ihrer Gefängnisstrafe verbrachte sie in einer Haftanstalt im venezolanisch-kolumbianischen Grenzgebiet. Aufgrund der angespannten Sicherheitslage in der Region waren keine Besuche möglich. Später wurde M. in das Gefängnis Los Teques bei Caracas verlegt, was eine engere Betreuung durch das Auswärtige Amt ermöglichte.