Diskurstheater im Rheinland :
Man untersucht, man zankt, man klagt

Lesezeit: 4 Min.
Das steht doch im Stück! Bruno Cathomas ist Stefan Bachmanns belesener Nathan in Köln.
Soll das unser Diskurs sein? Die Theater in Düsseldorf, Köln und Bonn eröffnen die Spielzeit mit Tennessee Williams, Gotthold Ephraim Lessing und Maja Göpel.
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Theater, sagt ihr Cheflobbyist, Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Hamburger Kultursenator, „sind Kristallisationspunkte für unsere gesellschaftlichen Diskurse“, weniger „Zerstreuungs- und Erbauungsorte“ als „Orte des Erkenntnisgewinns“ und der „wertebildenden Orientierung“. Die Zweckzuweisung dient der Polemik gegen die Gleichbehandlung von Kulturveranstaltungen und anderen Ereignissen mit Publikumsverkehr in der Pandemie. Brosda steht bereit, sich von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Cheflobbyisten der gesamten subventionierten Kultur befördern zu lassen. In einem Artikel für Die Zeit, der auch von Scholz unterzeichnet ist, hat er jetzt schon einmal das Ende der Abstandsgebote ausgerufen: „Wir brauchen den Schulterschluss zwischen Politik und Kultur, zwischen Macht und Geist.“

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