Diskurstheater im Rheinland : Man untersucht, man zankt, man klagt
Theater, sagt ihr Cheflobbyist, Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins und Hamburger Kultursenator, „sind Kristallisationspunkte für unsere gesellschaftlichen Diskurse“, weniger „Zerstreuungs- und Erbauungsorte“ als „Orte des Erkenntnisgewinns“ und der „wertebildenden Orientierung“. Die Zweckzuweisung dient der Polemik gegen die Gleichbehandlung von Kulturveranstaltungen und anderen Ereignissen mit Publikumsverkehr in der Pandemie. Brosda steht bereit, sich von Bundeskanzler Olaf Scholz zum Cheflobbyisten der gesamten subventionierten Kultur befördern zu lassen. In einem Artikel für Die Zeit, der auch von Scholz unterzeichnet ist, hat er jetzt schon einmal das Ende der Abstandsgebote ausgerufen: „Wir brauchen den Schulterschluss zwischen Politik und Kultur, zwischen Macht und Geist.“