Frankreich nach der Wahl : Ein Land in Schockstarre

Wer dieser Tage Paris besucht, erlebt eine Stadt, die erschüttert ist vom Wahlergebnis – dabei hatte sich der Aufstieg der extremen Rechten lange abgezeichnet. Aber wer ist der mögliche nächste Premierminister wirklich?
Der Pariser Sommer war endlich da. Und er sah aus wie immer mit seinen großen Austerntellern in Saint-Germain, den Apéros im Marais und den „tartares de bœuf“ an der Place de la République. Aber er fühlt sich anders an und klingt auch anders auf den Terrassen der Cafés, wo die Gespräche mit Schweigen beginnen, mit Kopfschütteln enden und sich in Dauerschleife um die Frage drehen, wie passieren konnte, was nun eingetreten ist: Der Rassemblement National (RN), für den beim ersten Wahlgang der vorgezogenen Parlamentswahlen am Sonntag mehr als zehn Millionen Wähler stimmten, steht vor den Toren der Macht. Nicht nur das: Wer bislang nicht für möglich hielt, dass es der rechtsextremen Partei von Marine Le Pen gelungen sein könnte, beim zweiten und entscheidenden Wahlgang am kommenden Wochenende die absolute Mehrheit zu gewinnen, der sieht sich eines Besseren belehrt.
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