Kulturabend im Kanzleramt : Scholz kommt nicht, und Claudia Roth lobt sich selbst

Zu der Veranstaltung „Kultur im Kanzleramt“ hatte sich Olaf Scholz persönlich angesagt. Aber seine Unterstützungsgeste für die politisch angeschlagene Kulturstaatsministerin fiel ins Wasser.
Es war der einzige Historiker auf dem Podium, der den Konsens unter den Diskutanten im Foyer des Bundeskanzleramts durchbrach. Nein, Gefühl und Erinnerung reichten nicht aus, wenn es um Geschichte gehe, sagte Raphael Gross, der Direktor des Deutschen Historischen Museums; man müsse auch über Tatsachen reden. „Die Erinnerung sagt: Opa war kein Nazi. Die Fakten sagen: Opa war doch ein Nazi.“ Vorher war es in der Runde sehr viel um Gefühle und Erinnerungen gegangen – etwa um den Eindruck von Katharina Warda, Initiatorin des Medienprojekts „Dunkeldeutschland“, mit ihrer Biographie als Ostdeutsche mit afrikanischen Wurzeln in der Öffentlichkeit nicht ausreichend repräsentiert zu sein, oder um die Enttäuschung des Regisseurs Nuran David Çalış über die abweisenden Reaktionen, die er mit einem Opernprojekt über die Morde des NSU an Theaterhäusern in deutschen Mittelstädten ausgelöst hatte.
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