Vom Geheimdienst entführt :
„Bild“-Reporter Ronzheimer in Beirut zeitweilig festgenommen

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Paul Ronzheimer
Paul Ronzheimer, der stellvertretende Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, wurde Ende September in Beirut festgenommen. Er kam wieder frei. Den Vorfall machte er erst jetzt öffentlich, nachdem er sein Team in Sicherheit sieht.
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Der stellvertretende Chefredakteur der „Bild“-Zeitung, Paul Ronzheimer, ist Ende September in Beirut festgenommen und verhört worden. Das machte der Reporter aus Sicherheitsgründen erst nach seiner Ausreise öffentlich. Einen Tag nach der Tötung des Hizbullah-Chefs Hassan Nasrallah sei er von unbekannten Männern in Gewahrsam genommen worden. Vermutlich handelte es sich um Mitglieder des libanesischen Militär-Geheimdienstes. Ronzheimer und sein Team seien aus ihrem Hotelzimmer entführt worden, man habe sie verhört, ihnen Handschellen angelegt und die Augen verbunden.

Am Abend zuvor hatte sich Ronzheimer nach dem Luftangriff auf Nasrallah als Korrespondent in mehrere Länder, darunter Israel, schalten lassen. Israel gilt der Terrororganisation Hizbullah als Hauptfeind. Wer Kontakt mit dem israelischen Staat unterhält, wird von der Terrormiliz bekämpft. Allerdings ist Ronzheimer nach eigenen Angaben eben nicht von der Hizbullah, sondern vom libanesichen Militär-Geheimdienst verhört worden.

Dank des Einschreitens der deutschen Botschaft in Beirut und der Kooperation libanesischer Behörden seien die Journalisten am späten Abend wieder freigelassen worden, berichtet „Bild“. Die Hizbullah vergibt offenbar kaum noch Genehmigungen an Journalisten. Zuletzt sollen belgische Reporter von Hizbullah-Anhängern in Beirut attackiert und verprügelt worden sein.

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