Von einem, der auszog, um Rache zu nehmen
Wenn die Widerworte leiser werden: Peter Handkes metafiktionale Maigeschichte „Das zweite Schwert“ macht aus Fremden lauter gute Menschen.
Wenn die Widerworte leiser werden: Peter Handkes metafiktionale Maigeschichte „Das zweite Schwert“ macht aus Fremden lauter gute Menschen.
Die Tage wurden trüber? Spätestens seit 1989 nicht mehr: Joachim Gauck schreibt ein Vorwort zu „Deutschland. Ein Wintermärchen“ von Heinrich Heine. Dem nicht gegen jedermann toleranten Dichter erteilt der Altbundespräsident eine Lektion.
Der syrisch-libanesische Dichter Adonis zählt zu den wichtigsten Stimmen aus der arabischen Welt. Häufig wurde er für seine Haltung zum Bürgerkrieg in Syrien kritisiert. Heute wird er neunzig Jahre alt.
Beim Bachelor heißen diverse Kandidatinnen „Jenny“, Hubert Burdas Doktortitel vergisst sein Verlag so schnell nicht, und Thomas Anders würde für seine Frau George Clooney zum Weihnachtsdinner einladen – die Herzblattgeschichten.
International regt sich Widerstand gegen die Verleihung des Literaturnobelpreises an Peter Handke. Auch das Kosovo hat nun Konsequenzen gezogen.
In Stockholm wurde der 77-jährige Österreicher Peter Handke mit dem Literaturnobelpreis geehrt. Doch die Debatte um seine Auszeichnung reißt nicht ab.
Nach all dem Trubel um Peter Handke war für die Nobelpreisverleihung und das anschließende Bankett einiges befürchtet worden. Es kam anders, wurde aber auch skurril.
Heute wird Peter Handke in Stockholm der Literaturnobelpreis verliehen. Die Debatte über seine Auszeichnung zeigt, wie anfällig selbst solche Milieus für Verschwörungstheorien sind, die sich für aufgeklärt und weltoffen halten.
Seinem Biographen hatte er noch gesagt, er spitze vielleicht Bleistifte in der Pressekonferenz. Peter Handke weicht Fragen aus, er versucht es mit Ironie – und fällt schließlich aus der Rolle.
Am kommenden Dienstag erhält Peter Handke den Literaturnobelpreis. Wofür? Wir betrachten die verschiedenen Aspekte seines Schaffens.
Was wäre wohl geschehen, wenn er den Nobelpreis bekommen hätte? Zum 75. Geburtstag des Schriftstellers Botho Strauß, der im politischen Spektrum der Gegenwart keinen Platz hat und jetzt zwei neue Bücher herausbringt.
Lange hatte er geschwiegen, nun äußert sich Peter Handke ausführlich. In einem Interview sagt der Literaturnobelpreisträger, es ging ihm bei seinen Einlassungen zum Jugoslawienkrieg um Gerechtigkeit.
Handke hat uns gelehrt, dass Herkunft viel weiter als bloß national gedacht werden muss – sonst kommen die deutschen IS-Kämpfer tatsächlich noch hierher.
Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal gründeten vor hundert Jahren die Salzburger Festspiele. Das Jubiläumsprogramm 2020 würdigt beide ausgiebig. Dazu gibt es viel Beethoven zum Beethovenjahr und Prominenz der Gegenwart.
Der Suhrkamp Verlag stellt Argumentationshilfen zur Verfügung, um der Kritik an seinem Autor Peter Handke etwas entgegenzusetzen. Ein Helden- oder ein Bubenstück?
Manfred Bartl ist arbeitslos, für seine monatliche Freizeitgestaltung bleiben ihm 40 Euro. Für eine „Peter Handke Bibliothek“ reicht das nicht. Von unserem Autor fühlte er sich deshalb provoziert. Also trafen sie sich auf der Buchmesse.
Fußball-Hymnen sind oft nicht gerade lyrische Perlen. Wenn ein Bergbaulied, das viele mit einem bestimmten Verein verbinden, zum Kulturerbe würde, könnte das auch bei Rivalen Begehrlichkeiten wecken. Was blüht uns da? Eine Glosse.
Auch in Schweden diskutiert man heftig über Peter Handke. Jetzt wurde sogar Schwedens König aufgefordert, dem Schriftsteller den Nobelpreis nicht zu überreichen.
Peter Handke hat den Nobelpreis natürlich verdient – aber er hätte ihn niemals annehmen dürfen. Mit schmeichelnden Worten hat sich der Kritiker des Westens selbst besiegt. Ein Gastbeitrag.
In einem wiederaufgetauchten Interview äußert sich Peter Handke zum Massaker von Srebrenica. Er leugnet die Gräueltaten nicht – es ist noch schlimmer.
Bücher sind zwar keine Aktien, aber der Nobelpreis bleibt auch auf dem Markt für gebrauchte Bücher nicht ohne Wirkung. Wie hoch steht Handke hier im Kurs?
Demokratie ist, wenn man sich irren darf: Peter Handke schreibt schwierige, verwinkelte Texte eines Zweifelnden, die mitunter auch zweifelhaft sind. Aber sie sind keine Kriegserklärungen. Ein Gastbeitrag.
Der Literaturnobelpreis dient nicht dazu, über das Verhältnis von Literatur und Moral zu diskutieren. Wie kommt man auf die Idee, Schriftsteller hätten angenehme Menschen mit durchgängig einwandfreien Ansichten zu sein?
Karl Lagerfeld baute Chanel-Schauen zu Gesamtkunstwerken aus. Möglich machten es Luxusboom, Eventisierung, Instagram-Marketing und sein Gespür. Und nun suchen alle die besten Locations.
Literaturkritiker Denis Scheck kritisiert die politische Korrektheit im Land – und verteidigt den Nobelpreis für Peter Handke. Warum er ein Geschäft in Entenhausen besitzt und TV-Serien nicht an Literatur heranreichen können, berichtet er im Gesprächspodcast.
In seiner österreichischen Heimatgemeinde sind Peter Handke Fragen zur Kritik Saša Stanišićs gestellt worden. Jetzt will der künftige Nobelpreisträger nie wieder mit Journalisten reden.
Was sagt Saša Stanišić über das Schreiben? Und was über Peter Handke? Wo fängt man bei Olga Tokarczuk an? Und was meinen die Norweger mit „Nachspiel“? Die Antworten gibt’s im neuen Bücher-Podcast.
Der Übersetzer eilt zur Verteidigung: Georges-Arthur Goldschmidt charakterisiert Handke als Dichter der Versöhnung, der die „Mauer der Verhinderung und Bedingungen“ niedergerissen hat.
Was wird aus unserer Lesekultur in Zeiten des Wandels? Und was sagt Olga Tokarczuk über die Selbstzensur ihrer Kollegen? Bei der Eröffnung der Buchmesse geht es ums große Ganze.
Mit seinem Roman „Herkunft“ hat Saša Stanišić die Jury des Deutschen Buchpreises überzeugt. In seiner Rede kritisiert er die Auszeichnung Peter Handkes mit dem Literaturnobelpreis. Andrea Diener hat ihn im Anschluss an die Verleihung getroffen.
In seiner Dankesrede kritisiert der in Bosnien geborene Schriftsteller Saša Stanišić die Verleihung des Literaturnobelpreises an Peter Handke. Dessen Texte über Jugoslawien sieht der Autor als vergiftet an.
Der Deutsche Buchpreis geht in diesem Jahr an Saša Stanišić – bei seiner Dankesrede holt der Schriftsteller mit bosnischen Wurzeln zum Schlag gegen Nobelpreisträger Peter Handke aus.
Niemand hat die Massaker, den Krieg und das Leid auf dem Balkan so ausdrucksstark zur Petitesse erklärt wie Peter Handke. Für die Opfer birgt die Stockholmer Entscheidung eine erschütternde Botschaft. Ein Essay.
Auf der Buchmesse wird in diesem Jahr viel von Norwegen die Rede sein. Von welchen Büchern und Autoren redet ein norwegischer Kritiker? Fragen an Bernhard Ellefsen von der Wochenzeitung „Morgenbladet“.
Es soll sich offenbar um Satire handeln: Anhand von Uwe Tellkamps neuer Erzählung lässt sich die Trennung von Werk und törichten Aussagen aufs Neue erproben.
Die Auszeichnung für Peter Handke, der den Genozid in Bosnien leugnet, weckt auf dem Balkan besonders tiefe Emotionen: Wut, Trauer oder Spott herrschen bei Kroaten, Albanern und Bosniaken.