Rohstoffhändler : Die Pfennigfuchser aus der Schweiz

Von Genf und Zug aus dirigieren Unternehmen wie Gunvor, Vitol oder Glencore per Computer ganze Flotten von Öltankern über die Ozeane. Ein Einblick in die Schaltzentralen der größten Rohstoffhändler der Welt.
Der Mittelpunkt des globalen Rohstoffhandels liegt am Boulevard du Pont d’Arve 28 in Genf. Am eher hässlichen Glasbau spiegelt sich eine hübsche Kapelle, im Parterre reiht sich ein Fitnessstudio an die „Disco Bomba Latina“, wo morgens Angestellte Säcke mit leeren Alkoholika-Flaschen hinaustragen. Die Angestellten der fünften Etage verschieben zu dieser Zeit bereits Fässer voller dickflüssigen und stinkenden Rohöls - von Usbekistan in die Türkei oder von Nigeria nach Rotterdam. Jeden Tag gehen Millionen davon im Auftrag der Händler von Vitol, dem größten privaten Ölhandelsunternehmen, um die Welt.