FAZ+Bayer vor Gericht :
Justitia macht Kurse

Daniel Mohr
Ein Kommentar von Daniel Mohr
Lesezeit: 1 Min.
Die Mühlen der Justiz sind für viele Anleger quälend langsam. Bayer und VW leiden besonders.
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Vor Gericht und auf hoher See sind die Risiken sprichwörtlich besonders schwer kalkulierbar. Anleger mögen so etwas gar nicht. Entsprechend schwer hat es die Bayer-Aktie, schließlich liegen Wohl und Wehe des traditionsreichen Konzerns aus dem Rheinland zu einem Gutteil in Händen der amerikanischen Justiz. Die entscheidet mit ihren Schadenersatzurteilen in Milliardenhöhe zugunsten angeblich Glyphosat-Geschädigter über die Wettbewerbsfähigkeit und gar den Fortbestand der deutschen Industrie-Ikone. Bayer hatte sich diese Risiken mit der Übernahme des amerikanischen Konkurrenten und Glyphosat-Herstellers Monsanto teuer eingekauft. Auch VW leidet unter der Justiz und ihren Mühlen, die im Dieselskandal langsamer mahlen, als es Anlegern lieb ist, die gerne schnell Klarheit hätten, was der Betrug nun kostet. Risikoscheue Anleger machen um solche Aktien einen großen Bogen. Auch die Deutsche Bank kann ein Lied davon singen. Es gibt genug Unternehmen, die attraktive Erträge erwirtschaften ohne solche Rechtsrisiken im Gepäck. Doch wer das Risiko liebt, erkennt in großen Unsicherheiten auch immer große Chancen. Schließlich kann die Sache besser ausgehen als befürchtet. Ein solches Risiko wird zudem mit hohen Erträgen belohnt – aber eben nur manchmal. In einem breit gestreuten Portfolio kann aber auch Platz für solche Spekulationen sein, wissend, dass der Glücksspielanteil in solchen Positionen höher ist.

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