Neue Daten : Zahl der Erstsemester ohne Abi leicht gesunken
Die Zahl der neu eingeschriebenen Studierenden ohne Abitur ist einer Studie zufolge nach Jahren des stetigen Wachstums im Jahr 2022 erstmals rückläufig gewesen. Im Vergleich zu 2021 sank die Erstsemesterzahl ohne allgemeine Hochschul- und Fachhochschulreife von rund 16.000 auf knapp 13.000, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) am Dienstag in Gütersloh unter Berufung auf aktuelle Statistiken mitteilte. Ihr Anteil an der gesamten Studentenschaft betrug 2022 demnach 2,7 Prozent.
In den vergangenen Jahren habe im gesamten deutschen Hochschulbereich die Erstsemesterzahl abgenommen, nannte Studienautorin Sigrun Nickel als einen Grund für den Rückgang. „Zusätzlich können sich beim Studium ohne Abitur für die Zahlen des Jahres 2022 auch noch die Nachwirkungen von Corona sowie die gestiegenen Kosten durch die Inflation auswirken.“ Denn an einer privaten Hochschule, wo vier von zehn Studierenden ohne Abi wegen der flexiblen Studienmöglichkeiten eingeschrieben sind, fielen Gebühren an.
Die meisten Erstsemester hatten sich laut Studie 2022 in Thüringen eingeschrieben. Dort betrug ihr Anteil an allen Studienanfängerinnen und -anfängern 8,5 Prozent. Dahinter folgen Bremen (3,8 Prozent) und Rheinland-Pfalz (3,7 Prozent).
Berlin und das Saarland liegen mit 2,2 beziehungsweise zwei Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Hauptgrund für den Spitzenplatz von Thüringen sei die IU Internationale Hochschule mit ihrem Hauptstandort in Erfurt, die ihre große Zahl an Fernstudierenden dem Hauptsitz zuordne.