Von der Leyen in Mali :
Land der trügerischen Hoffnung

Lesezeit: 5 Min.
Einstiger Anker der Stabilität: Ursula von der Leyen mit dem malischen Verteidigungsminister Tiéman Hubert Coulibaly in Bamako
Die Bundesregierung würde Mali gerne zu einem Musterbeispiel deutscher Sicherheitspolitik machen. Der Weg zur Stabilität ist aber noch weit - islamistische Terrorgruppen bedrohen den brüchigen Frieden im Land.

Die deutsche Verteidigungsministerin hat einen günstigen Zeitpunkt erwischt für ihre Visite in Mali. Dort hält noch der Augenblick der Hoffnung an, die vor einem Monat die Unterzeichnung eines Friedensabkommens erzeugt hat. Die wichtigsten Gruppen der aufständischen Tuareg im Norden und die Regierung im südlichen Bamako haben sich auf einen Weg geeinigt, den seit vier Jahren währenden Konflikt beizulegen. Die Route führt über die Entwaffnung der Milizen und die politische Eingliederung ihrer Führer hin zur Aussicht auf bessere wirtschaftliche Entwicklung und mehr politische Stabilität. Die traditionellen Einkommensquellen von Rauschgift- und Menschenschmuggel (oder zutreffender Flüchtlingshandel), die vor allem für die Tuareg-Clans im Norden, am Rande der Sahara, bedeutsam sind, werden freilich von dem geschlossenen Abkommen nicht erfasst – und durch die erhofften Entwicklungen nicht so schnell ersetzt werden.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.
  翻译: