Vorfälle in Frankreich :
Die Banalisierung des Antisemitismus

Von Michaela Wiegel, Paris
Lesezeit: 3 Min.
Neue Grabschändung: Neonazistische Schmierereien auf dem jüdischen Friedhof in Champagne-au-Mont-d’Or in der Nähe von Lyon
20.000 Menschen demonstrieren gegen Judenhass in Paris. Das ist zu wenig, um den aufkeimenden Antisemitismus in Frankreich wieder einzudämmen. Und die Regierung Macron ist kaum bemüht, das Problem zu lösen.
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Nach den Demonstrationen gegen den grassierenden Antisemitismus in Frankreich ist am Mittwoch eine neue Grabschändung bekannt geworden. Auf dem jüdischen Friedhof in Champagne-au-Mont-d'Or in der Nähe von Lyon wurden Gräber mit Hakenkreuzen beschmiert. Einen Grabstein besprühten die unbekannten Täter mit der Aufschrift „Shoa blabla“. In Frankreich wird die Massenvernichtung der Juden als Shoa bezeichnet, um stärker als beim Begriff Holocaust die Einzigartigkeit des Verbrechens hervorzuheben. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um die Grabschänder zu finden. Präsident Emmanuel Macron wollte am Mittwochabend vor dem Dachverband der jüdischen Organisationen, Crif, seine Strategie zur Eindämmung des erstarkten Antisemitismus erläutern.

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