Verurteilter Deutscher :
Das Terrorregime in Belarus will Berlin erpressen

Reinhard Veser
Ein Kommentar von
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Alexandr Lukaschenko am 4. Juli in Astana

Im Fall des in Belarus zum Tode verurteilten Deutschen verhält sich das Regime von Machthaber Lukaschenko wie eine Terrororganisation: Es hat eine Geisel genommen und droht damit, sie zu erschießen.

Sehr vieles ist unklar im Fall des in Belarus zum Tode verurteilten Deutschen Rico K.: Hat er überhaupt etwas mit der Explosion auf einem Bahnhof in der Nähe von Minsk zu tun, bei der im Oktober vorigen Jahres geringer Sachschaden entstanden ist? Steckt der ukrainische Geheimdienst SBU hinter dem Vorfall, wie die belarussischen Behörden behaupten? Oder handelt es sich um eine Provokation der belarussischen Sicherheitsdienste, wie im Exil lebende belarussische Regimegegner vermuten?

Nichts davon kann man ganz ausschließen. Sicher ist nur, dass das Todesurteil gegen den Deutschen selbst dann schreiendes Unrecht wäre, wenn er die ihm zur Last gelegten Taten begangen hätte.

Handelt Lukaschenko im Auftrag des Kremls?

Um was es sich bei diesem Fall handelt, wird durch den Film mit dem Titel „Beichte des deutschen Terroristen“ deutlich, in dem das belarussische Staatsfernsehen den Deutschen vorgeführt hat, der unter Tränen darum bittet, noch einmal seine Familie sehen zu dürfen. Hier verhält sich tatsächlich jemand wie ein Terrorist – das belarussische Regime nämlich, das eine Geisel genommen hat und mit ihrer Erschießung droht.

Dass Minsk eine Gegenleistung für Kriegers Freilassung fordert, geht aus den Äußerungen von Vertretern des Regimes hervor, die gleich nach Verkündung des Urteils von möglichen Lösungen gesprochen haben.

Was es fordert, ist öffentlich nicht bekannt. Man kann nur spekulieren. Denkbar ist zum Beispiel, dass Machthaber Alexandr Lukaschenko in Absprache mit dem oder im Auftrag des Kremls handelt, um den in Deutschland zu lebenslanger Haft verurteilten Berliner Tiergartenmörder Wadim Krassikow freizupressen.

In den ersten Berichten belarussischer Staatsmedien über das Todesurteil wurde behauptet, die Vertreter der deutschen Botschaft hätten das Gericht in Minsk nach Verkündung des Todesurteils mit einem Lächeln auf den Lippen verlassen. Nun lässt das Staatsfernsehen Krieger vor laufender Kamera unter Tränen behaupten, die deutsche Regierung unternehme nichts zu seiner Rettung, obwohl das Urteil jeden Moment vollstreckt werden könne.

Der Zweck dieser Vorführung ist offensichtlich: Der Druck auf die Bundesregierung soll erhöht werden. Und auch wenn es wahrscheinlich ist, dass Lukaschenko sein Faustpfand nicht gleich töten wird, darf man keine Zweifel daran haben, dass er keine Skrupel hätte, das zu tun. In diesem Sommer ist es 25 Jahre her, dass einige seiner belarussischen Gegner spurlos verschwunden sind.

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Mona Jaeger, Frankfurt an der Oder
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