Russische Geheimdienstaktion? : Britische Minister erhalten Fake-Anrufe aus der Ukraine
Zwei britische Minister sind Opfer von Täuschungsversuchen geworden und haben mehrere Minuten lang mit dem vermeintlichen ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Schmyhal über eine Video-Verbindung gesprochen. Verteidigungsminister Ben Wallace teilte auf Twitter mit, er sei schließlich misstrauisch geworden und habe den Anruf beendet. Innenministerin Priti Patel teilte daraufhin über den selben Kanal mit, auch ihr sei „das Anfang der Woche passiert”. Der „Daily Telegraph” berichtete, dass in der Regierung vermutet werde, der russische Geheimdienst sei für die Anrufe verantwortlich. Das Ziel könnte demnach gewesen sein, sensible Informationen zu erhalten oder die Anrufe für Propagandazwecke zu verwenden.
Patel machte bislang keine Angaben über die Dauer und den Inhalt ihres Gesprächs. Wallace leitete eine interne Untersuchung ein. „Er hat ein paar ziemlich harte Fragen an die zuständige Abteilung gestellt, wie das passieren konnte”, sagte der Staatssekretär im Verteidigungsministerium, James Heappey. Dies hätte „nicht passieren dürfen”.
Unterdessen entzog die britische Rundfunkaufsichtsbehörde Ofcom dem russischen Fernsehsender RT die Sendelizenz mit sofortiger Wirkung. Premierminister Boris Johnson hatte zuvor auf eine schnelle Entscheidung gedrängt. Ein RT-Vertreter kritisierte am Freitag, dass im Königreich „alternative Stimmen unterdrückt” würden. Das Lizenzverbot betrifft nicht die Texte, die RT online verbreitet.