Als erstes westliches Land :
Die Schweiz eröffnet ein Büro in Kabul

Von
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Ankara
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Sicherheitskräfte der Taliban im September 2024 in Kabul

Die Schweiz eröffnet als erstes westliches Land in Kabul wieder ein Büro ihrer Entwicklungsorganisation. Eine Legitimierung der Taliban sei das nicht.

Als erstes westliches Land wird die Schweiz im Herbst das Büro ihrer staatlichen Entwicklungshilfeorganisation in Afghanistan wiedereröffnen. Das Büro der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) war nach der Machtergreifung der Taliban im August 2021 geschlossen worden. Vier Mitarbeiter des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe sollen von Herbst an gemeinsam mit zehn afghanischen Mitarbeitern in Kabul humanitäre Projekte durchführen. Das bestätigte ein Sprecher des Außenministeriums in Bern am Montag der F.A.Z. Zuvor hatte die „Neue Zürcher Zeitung“ über die Pläne berichtet.

„Die physische Präsenz der Schweiz in Kabul ist keineswegs eine Legitimierung der Taliban“, sagte der Sprecher Pierre-Alain Eltschinger. Man habe das Außenministerium in Kabul über die Absicht zur Rückkehr informiert. Die Kontakte der DEZA zu den Taliban würden sich „in erster Linie auf logistische Prozesse beschränken“. Im Unterschied dazu hat die deutsche Bundesregierung entschieden, dass die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit ihre Arbeit in Afghanistan bis Jahresende vollständig einstellen soll. Auf der Website des deutschen Entwicklungsministeriums (BMZ) heißt es, man arbeite in keiner Weise mit der Taliban-Regierung zusammen.

Taliban werten den Schritt als Erfolg

Auf die Frage, ob die Schweiz über die Modalitäten für die Eröffnung des Büros mit den Taliban verhandelt habe, sagte Eltschinger, das Außenministerium in Kabul habe die Entscheidung zur Rückkehr der DEZA „zur Kenntnis genommen“. Die Schweizer Präsenz diene der Unterstützung der notleidenden afghanischen Bevölkerung und entspreche der humanitären Tradition der Schweiz. Zudem ermögliche das Büro ein besseres Verständnis der Situation vor Ort.

Der Taliban-Sprecher Zabihullah Mudschahid sagte dazu dem Sender „Radio Killid“, dies sei „ein bedeutender Erfolg für das Islamische Emirat bei der Stärkung politischer und wirtschaftlicher Beziehungen Afghanistans mit Ländern in der Region und weltweit“. Man versichere der Schweiz, dass es für ihre Mitarbeiter keine Sicherheitsprobleme in Afghanistan gebe und rufe andere Länder auf, dem Beispiel zu folgen. Im November 2023 hatten die Taliban vier Mitarbeiter der deutschen GIZ festgenommen. Sie wurden im Frühling 2024 freigelassen, wie erst kürzlich bekannt wurde.

Der Sprecher des Schweizer Außenministeriums beschreibt die Sicherheitslage in Afghanistan als „komplex“. Man verfüge vor Ort über ein „breit abgestütztes Sicherheitsdispositiv für das Personal“.

Das Schweizer Budget für humanitäre Hilfe in Afghanistan beträgt nach Angaben des Sprechers 30 Millionen Franken (umgerechnet knapp 32 Millionen Euro) für dieses Jahr. Geplant sei vor allem humanitäre Hilfe und keine klassische Entwicklungszusammenarbeit. Die diplomatischen Interessen der Schweiz in Afghanistan würden weiterhin durch die Botschaft in Pakistan vertreten. Das Land erwägt, wie Deutschland, die Rückführung von afghanischen Straftätern.

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