FAZ+Im EU-Parlament :
Von der Leyens Abrechnung mit Orbán

Von Thomas Gutschker, Brüssel
Lesezeit: 5 Min.
Versteinerte Miene: Viktor Orbán während Von der Leyens Rede am Mittwoch vor dem Europäischen Parlament in Straßburg
Die Kommissionschefin knöpft sich den ungarischen Ministerpräsidenten vor. Orbán wird von dem harten Angriff überrascht, er meidet Blickkontakt und ist sichtbar angeschlagen. Nur die AfD springt Orbán bei.
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Viktor Orbán probierte am Mittwoch mal etwas Neues aus: Er präsentierte sich als EU-Ratspräsident, als „ehrlicher Makler“, wie er selbst sagte. In maßvollen Worten stellte der ungarische Ministerpräsident seine Prioritäten im Straßburger Plenum des Europäischen Parlaments vor, lobte den Draghi-Bericht zum Thema Wettbewerbsfähigkeit und mahnte einen Wandel in der Migrationspolitik an. Nur einmal stöhnten die Abgeordneten auf – als Orbán sagte, die illegale Migration führe zu „Antisemitismus, Gewalt gegen Frauen und wachsender Homophobie“. Es hätte also eine eher unaufgeregte Debatte werden können. Tatsächlich geschah jedoch das Gegenteil: Die Redner fielen in einer Weise über den Gast her, mit der er offenbar selbst nicht gerechnet hatte. „Das ist wirklich unglaublich“, sollte er später sagen.

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