Unterseekabel beschädigt :
Taiwan verdächtigt chinesisches Schiff wegen Sabotage

Lesezeit: 1 Min.
Ein taiwanesischer Lenkwaffenzerstörer (links) überwacht einen chinesischen Lenkwaffenzerstörer (rechts).
Ein Schiff mit Verbindungen nach China soll Schäden an einem Unterseekabel vor Taiwan verursacht haben. Demnach könnte es sich um eine gezielte Sabotageaktion Pekings handeln.
Merken
Zur App

Ein Frachtschiff mit chinesischem Namen steht unter Verdacht, ein Unterseekabel vor der Nordostküste Taiwans beschädigt zu haben. Wie die taiwanische Nachrichtenagentur CNA berichtet, meldete das Unternehmen Chunghwa Telecom am Freitag Schäden an einem vieradrigen Unterseekabel im Norden der Inselrepublik.

Der Telekommunikationsanbieter verdächtigt demnach das Frachtschiff Shunxin39, das sich zur fraglichen Zeit in der Gegend aufgehalten habe, für den Vorfall verantwortlich zu sein. Zwar ist das Schiff offiziell unter kamerunischer Flagge unterwegs. Doch gehört es laut taiwanischen Fachleuten einem Hongkonger Unternehmen mit Verbindungen zum chinesischen Festland. Es könnte sich demnach um eine Sabotageaktion Pekings handeln.

Taiwanische Behörden konnten den Kapitän des Frachters bisher nicht befragen. Man habe nun die Behörden in Südkorea um Unterstützung gebeten, da das Schiff in den kommenden Tagen dort eintreffen soll.

Die Beziehungen zwischen Taiwan und China sind seit Jahrzehnten angespannt. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und strebt eine Vereinigung an, notfalls mit militärischer Gewalt. Taiwan hingegen versteht sich als demokratischer Staat mit eigener Regierung.

Bei Unterseekabeln kommt es immer wieder zu Störungen, häufig sind Unfälle etwa durch Schiffsanker die Ursache. Daten- und Stromkabel gehören allerdings auch zur kritischen Infrastruktur und können deshalb Ziel militärischer Operationen werden.

  翻译: