Donald Tusk vor Polen-Wahl : Mit Geduld gegen die Dampfwalze

Polens Opposition hat unter Donald Tusk Chancen auf einen Wahlsieg. Im Angebot hat er viel: EU-Mittel nach Polen holen, Kirche zurückdrängen, Armee entpolitisieren. Eine Umverteilung von Migranten in der EU lehnt er aber ab.
Donald Tusk, der am kommenden Wahlsonntag als Oppositionsführer in den Ring steigt, um die PiS und damit die polnische Rechte von der Macht zu verdrängen, ist oft als jungenhaft beschrieben worden. In seiner Zeit als Präsident des Europäischen Rates in Brüssel bis 2019 hatte man dies dem Mann mit dem schelmischen Lächeln jedoch kaum angemerkt. Seit er in die polnische Politik zurückgekehrt ist, kommt das Jungenhafte wieder zum Vorschein. Zum Beispiel, als er im Juni über eine Warschauer Dachterrasse hüpfte, um in einem Kurzvideo für eine landesweite Demonstration der Oppositionskräfte zu werben. Die Kundgebung wurde ein unerwartet großer Erfolg. Anfang Oktober folgte ein zweiter Marsch durch die Hauptstadt, beide waren mit Hunderttausenden Teilnehmern wahrscheinlich die größten politischen Versammlungen seit 1989.
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