FAZ+Europaforscher im Gespräch :
„Die Anti-Europäer haben ihre Strategie verändert“

Lesezeit: 6 Min.
Vor fünf Jahren fand sich die „Leyen-Koalition“ zusammen, nun werden die europäischen Karten bald neu gemischt: Der Plenarsaal in Straßburg, erste Sitzung des neuen Parlaments am 2. Juli 2019
Koalition der Mitte oder großer Rechtsruck? Der Europaforscher Nicolai von Ondarza erklärt den Streit zwischen AfD und Rassemblement National – und was das mit dem Strategiewechsel der Rechtsaußen-Parteien zu tun hat.
Merken
Zur App
Herr von Ondarza, was ist eigentlich gemeint, wenn die europäischen Parteien sich selbst oder einander als proeuropäisch, antieuropäisch oder europaskeptisch bezeichnen?

Proeuropäische Parteien unterstützen die EU-Integration, euroskeptische Parteien unterstützen zwar die Zusammenarbeit beispielsweise im EU-Binnenmarkt, wollen aber keine vertiefte Integration. Darunter fielen früher die britischen Konservativen oder heute die polnische PiS-Partei. Die antieuropäischen Parteien hingegen wollen die EU abwickeln, bis hin zur vollständigen Auflösung. Mit der AfD existiert jetzt auch in Deutschland erstmals eine Partei, die sich offen für dieses Ziel ausspricht. Hier ist es interessant zu beobachten, dass die meisten populistischen Parteien nach dem Brexit von Austrittsforderungen Abstand genommen haben. Am prägnantesten gilt das für Marine Le Pen, die lange Zeit Kampagnen für einen Euro- und EU-Austritt gefahren hat.

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: