Bundestagswahl 2025 : Grüne bereiten Kanzlerkandidatur vor

Im Bundestagswahlkampf 2021 kam Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin der Grünen ins Straucheln. Die Partei legt sich nun dennoch fest: Auch bei der nächsten Wahl will sie das Kanzleramt ins Visier nehmen.
Die Grünen planen bei der nächsten Bundestagswahl abermals eine eigene Kanzlerkandidatur. „Selbstverständlich ist der Anspruch da, mit einer Kanzlerkandidatin oder einem Kanzlerkandidaten in die Bundestagswahl zu gehen“, sagte die Ko-Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Britta Haßelmann, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ und dem Bonner „General-Anzeiger“ vom Montag. Die Partei habe entsprechende vorbereitende Entschlüsse gefasst. „Die Frage der Kandidatur werden wir in Ruhe klären.“
Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck seien derzeit mit internationalem und nationalem Krisenmanagement beschäftigt. „Ich glaube nicht, dass die beiden jeden Morgen darüber nachdenken, was in einem Jahr ist.“ Wenn es zwei oder mehr Bewerber gebe, würden die Mitglieder der Grünen über die Kanzlerkandidatur entscheiden.
Graichen-Affäre belastet Grüne
Bei der Bundestagswahl 2021 war Baerbock für die Grünen als Kanzlerkandidatin ins Rennen gegangen. In den Umfragen erlebte die Partei damals erst einen Höhenflug, bekam im Laufe des Wahlkampfs aber zunehmend Probleme – unter anderem als Folge einer Debatte über ungenaue Angaben in Baerbocks Lebenslauf. Bei der Wahl im September 2021 erhielten die Grünen dann 14,8 Prozent der Stimmen.
Derzeit macht den Grünen eine Kontroverse um Staatssekretär Patrick Graichen zu schaffen, dem Vetternwirtschaft vorgeworfen wird. Im Sonntagstrend des Meinungsforschungsinstituts INSA kam die Partei wie in der Vorwoche auf 14 Prozent, wie die „Bild am Sonntag“ berichtete. Die Sozialdemokraten verloren einen Punkt und kamen auf 20 Prozent, die FDP gewann der Umfrage zufolge einen Punkt und kam auf neun Prozent.
Stärkste Kraft bleibt die Union mit unverändert 28 Prozent. Die AfD bleibt stabil bei 16 Prozent, die Linke verlor einen Punkt und würde mit vier Prozent die Fünf-Prozent-Hürde verfehlen. Auf die sonstigen Parteien entfielen neun Prozent der Stimmen.