Göring-Eckardt im Interview : „Aus einer verzagten Mitte wird eine unverzagte Mehrheit“

Die stellvertretende Bundestagspräsidentin Katrin Göring-Eckardt spricht über ihre Erlebnisse auf Anti-AfD-Demonstrationen und die Probleme der Grünen. Außerdem befürwortet sie die Konfiskation von russischem Staatsvermögen.
Ja. In Erfurt in meiner Heimat Thüringen. Es war großartig. Zehntausend Menschen waren auf der Straße. Das ist für Erfurt sehr viel, damit hatte ich ehrlicherweise nicht gerechnet. Das hat mich sehr beeindruckt und macht mich froh.
Das würde ich nicht sagen. Erstens gab es dort deutliche Kritik an der Regierung, und zweitens – nein, das waren nicht Leute, die satt waren. Das waren Leute, die hungrig darauf sind, endlich etwas zu tun. Aus zahlreichen Gesprächen weiß ich, dass viele Leute in den vergangenen Monaten eine Frage sehr umgetrieben hat: Wann ist der Moment, an dem wir endlich etwas tun können und vor allem was? Bei den bundesweiten Demonstrationen konnte man spüren, wie jetzt dieser Moment gekommen ist. Dieser Drang, unser freies Leben zu verteidigen. Die Leute lassen nicht zu, dass unsere freiheitliche demokratische Grundordnung infrage gestellt wird. Im Neuen Testament heißt dieser Moment: Kairos.
Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 €
jetzt nur 0,99 €
Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 €
jetzt nur 0,99 €
- Mit einem Klick online kündbar