Staatsschutz ermittelt : Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge
Auf die Synagoge in Oldenburg ist am Freitag ein Brandanschlag verübt worden. Unbekannte warfen nach Angaben der Polizei in den Mittagsstunden einen Brandsatz auf eine Tür der Synagoge. Ein Hausmeister-Team eines benachbarten Kulturzentrums habe das Feuer sofort entdeckt und die Flammen gelöscht. Eine Tür sei beschädigt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Feuerwehr musste demnach nicht eingreifen.
Die Polizei fahndet nach eigenen Angaben derzeit mit einem Großaufgebot nach den Tätern. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Da die Hintergründe der Tat bisher unklar seien, werde in alle Richtungen ermittelt.
Der Oldenburger Polizeipräsident Andreas Sagehorn verurteilte den Angriff auf die jüdische Gebetsstätte. „Ich verurteile diesen Angriff auf eine jüdische Gebetsstätte in Oldenburg auf das Schärfste“, sagte Sagehorn. „Diesen Angriff werden wir zum Anlass nehmen, die Sicherheitsmaßnahmen an der Oldenburger Synagoge bis zur Klärung der weiteren Tatumstände unmittelbar zu erhöhen.“
Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) forderte eine schnelle und konsequente Aufklärung der Tat. „Die Sicherheitsbehörden werden alles dafür tun, den oder die Täter zu ermitteln. Der Rechtsstaat wird hier klare Kante zeigen“, sagte Behrens am Freitagabend. „Auch wenn die Hintergründe der Tat noch unklar sind, sie macht mich sehr betroffen. Brandanschläge auf Synagogen sind für mich absolut verwerflich und unsäglich“, wurde Behrens in der Mitteilung des Ministeriums weiter zitiert.
Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg hat den Brandanschlag als „feigen Angriff“ verurteilt und zum Kampf gegen Antisemitismus aufgerufen. „Ich bin tief betroffen von dem feigen Angriff auf die jüdische Synagoge in Oldenburg und verurteile die Tat auf das Schärfste“, sagte die Grünen-Politikerin am Freitag. Es sei „nicht zu tolerieren und schweigend hinzunehmen, dass die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland deutlich zugenommen hat“.