FAZ+Erfolg rechtsextremer Ideen :
„Die Mitte ist nicht mehr der Stabilitätsanker der Demokratie“

Lesezeit: 5 Min.
Menschen am 24. Juni 2023 auf der Hohen Straße in Köln: Die Angst vor dem Abstieg ist in der Mitte der Gesellschaft weit verbreitet, sagt der Humangeograph Daniel Mullis.
Daniel Mullis erforscht, wie es der Mitte der Gesellschaft geht. Er sagt, die Sehnsucht nach der vermeintlich stabilen Welt der Vergangenheit sei groß – genau wie die Offenheit für Ideen von Rechtsaußen.
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Herr Mullis, zuletzt wurden viele Politiker und Wahlhelfer angegriffen. Ein SPD-Lokalpolitiker sagt, heute sei „die Akzeptanz von politischer Gewalt, der Zweifel an der Demokratie in der breiten Masse, der Mittelschicht angekommen“. Hat er recht?

Der Anstieg politisch motivierter Kriminalität, insbesondere aus dem rechten Spektrum, ist schon länger zu beobachten, erst im Kontext der Auseinandersetzungen um Migration ab 2015, dann während der Pandemie bis hin zum aktuellen Höchststand von 2023. Ich teile also die Einschätzung: Die Mitte ist nicht mehr der Stabilitätsanker der Demokratie, für den sie lange gehalten wurde. Dafür hat sich in den vergangenen Jahren sozial und politisch zu viel verändert in diesen Milieus.

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