Auftritt von Maximilian Krah : Wirt sagt AfD-Veranstaltung wegen Anfeindungen ab

Die AfD hatte für Samstag „zur reaktionärsten Wahlkampfparty des Jahres“ in einen Biergarten nach Miesbach geladen, mit Maximilian Krah als Hauptredner. Nun muss die Partei in einen Nachbarort ausweichen.
Ein Wirt im oberbayerischen Miesbach hat der AfD für eine am Samstag geplante Wahlkampfveranstaltung in seinem Biergarten spontan abgesagt. Grund seien Anfeindungen und permanente Bedrohungen, begründete der Gastronom am Samstag auf Anfrage seine Entscheidung. Zuvor hatte der „Miesbacher Merkur“ darüber berichtet. Das Auto der Familie wurde demnach beschädigt. Die AfD wollte nach der Absage ins etwa 20 Kilometer entfernte Holzkirchen ausweichen, machte aber den genauen Ort vorerst nicht öffentlich.
Die AfD hatte für Samstagnachmittag „zur reaktionärsten Wahlkampfparty des Jahres“ nach Miesbach geladen. Der AfD-Europaspitzenkandidat Maximilian Krah sollte als Hauptredner auftreten. Ein lokaler Verein hatte in Miesbach zu einer Gegendemonstration mit abschließender Kundgebung nahe dem Wirtshaus geladen.
In den vergangenen Tagen wurden Angriffe auf Politikerinnen und Politiker verschiedener Parteien publik: In Halle wurde der Grüne-Landtagsabgeordnete Wolfgang Aldag bedroht, in Dresden wurde der SPD-Politiker Matthias Ecke zusammengeschlagen, in Berlin wurde nach einer Attacke auf Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) ein Verdächtiger vorläufig in der Psychiatrie untergebracht. In Essen wurden die zwei Grünen-Politiker Kai Gehring und Rolf Fliß angegriffen. Auch AfD-Politiker waren Ziele von Attacken.
AfD-Europaspitzenkandidat Krah steht wegen möglicher Russland- und China-Verbindungen sowie der Festnahme eines Mitarbeiters wegen Spionage-Verdachts in der Kritik. Den Wahlkampfauftakt der AfD mit der Bundesspitze am 27. April im baden-württembergischen Donaueschingen hatte Krah abgesagt. Am 1. Mai trat er allerdings in seinem Heimatbundesland Sachsen in Chemnitz und Dresden wieder auf.
Von diesem Samstag an will Krah wieder regelmäßige Wahlkampfauftritte absolvieren. Eigenes Fehlverhalten bestreitet er. Auch der Listenzweite der AfD für die Europawahl, Petr Bystron, sieht sich Vorwürfen der Geldannahme aus Russland ausgesetzt.