FAZ+2020 ist nicht 2016 :
Gegen Biden kommt Trump nicht an

Andreas Ross
Ein Kommentar von Andreas Ross
Lesezeit: 5 Min.
„Lasst Trump Trump sein“? Daran hapert es schon lange nicht mehr.
Schon vor vier Jahren hatte Trump zur heißen Phase seinen Wahlkampfmanager ausgetauscht. Doch er scheint selbst nicht an ein gutes Ende zu glauben. Denn die Pandemie überfordert den Präsidenten. Und ihm fehlt Hillary Clinton.
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Knapp vier Monate vor der Präsidentenwahl hat Donald Trump nun auf die Rezession, eine sich täglich verschlimmernde Pandemie sowie auf miserable Umfragewerte reagiert – und seinen Wahlkampfmanager ausgetauscht. Da werden Erinnerungen an den Sommer 2016 wach. Auch damals schien sich der Kandidat Trump ein tiefes Loch gebuddelt zu haben. Er hatte sich zum Beispiel mit den muslimischen Eltern eines im Irak gefallenen Amerikaners angelegt, Barack Obama als Gründer der Terrormiliz „Islamischer Staat“ verleumdet und öffentlich spekuliert, dass „Second Amendment people“, also Unterstützer des im zweiten Verfassungszusatz festgelegten Rechts auf Waffenbesitz, seine demokratische Rivalin Hillary Clinton „stoppen“ könnten. Deren Chancen auf einen Erdrutschsieg sahen plötzlich glänzend aus. Trump aber wollte nicht dem Drängen vieler Republikaner nachgeben und sein Auftreten ändern. Er tauschte lieber seinen Wahlkampfchef aus. Auf den gewieften Parteikenner Paul Manafort folgte damals der Scharfmacher Steve Bannon.

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