Container-Kommentar :
Betrüger Madoff lässt grüßen

Markus Frühauf
Ein Kommentar von Markus Frühauf
Lesezeit: 1 Min.
Auf wundersame Weise sind eine Million Schiffscontainer einfach verschwunden. Das zeigt: Anlegerbetrug funktioniert in Deutschland immer noch. Aus Gründen.
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Es fehlen eine Million Schiffscontainer. Die insolvente Anlagegesellschaft P&R ist nun Gegenstand staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen, weil es nach Betrug riecht. Der Vorgang erinnert an den Anlagebetrug, mit dem der amerikanische Börsenmakler Bernard Madoff vor zehn Jahren aufgeflogen war. Er hatte für seine Fonds immer neue Kunden angeworben, um versprochene Gewinnausschüttungen aus Kundeneinlagen zu finanzieren.

Diese Masche heißt Ponzi-Schema und verdankt ihren Namen Charles Ponzi, der Tausende von Kunden in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts prellte. Diese Betrugsmaschen scheinen noch immer zu funktionieren. In Deutschland ist dies auch deshalb möglich, weil die Beteiligung an Schiffscontainern zum grauen Kapitalmarkt gezählt wird.

Diese Produkte werden weniger streng geregelt und beaufsichtigt als herkömmliche Kapitalanlagen. Das ist auch nicht notwendig, wenn sich die Anleger der Risiken bewusst sind. Werden sie aber getäuscht, können sie die Risiken nicht beurteilen. Entsprechenden Hinweisen muss die Aufsicht auch am grauen Kapitalmarkt nachgehen. Selbst in dieser Grauzone muss Betrug bestraft werden.

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