Erneuerbare Energien : Patagoniens kalter Wind soll Deutschlands Häuser heizen
Ein argentinisches Unternehmen will Wasserstoff für den Export erzeugen und das Land zum "Kuweit des 21. Jahrhunderts" machen. Die Finanzierung des ambitionierten Milliardenprojekts steht noch aus.
Es klingt paradox: Da kämpft Argentinien gegen eine akute Energieknappheit, die zunehmend das Wirtschaftswachstum stranguliert. Und weil im Inland die Nachfrage nach künstlich verbilligtem Erdgas explodiert, läßt die Regierung kurzerhand die Gaslieferungen an Nachbarländer kappen. Doch gleichzeitig planen argentinische Unternehmer ein Großprojekt, mit dem das Land in zwanzig Jahren zu einem der wichtigsten Energielieferanten der Welt aufsteigen könnte. Die bisher in der Öl- und Gasförderung tätige Unternehmensgruppe Capsa-Capex will aus den kalten Winden und Flußwassern Patagoniens flüssigen Wasserstoff für den Export gewinnen. Damit könnten dann in nicht allzu ferner Zukunft in Deutschland Wohnungen beheizt, in Japan Autos angetrieben oder in den Vereinigten Staaten Stromkraftwerke befeuert werden.