Deckung des Gasverbrauchs : Potential von Fracking für Energieversorgung ist begrenzt
Das umstrittene Fracking hat dem Ifo-Institut zufolge nur ein begrenztes Potential für die deutsche Energie-Versorgungssicherheit. „Nach Schätzungen der Wirtschaft könnte Fracking 6 bis 12 Prozent des deutschen Gasverbrauchs decken“, sagte die Leiterin des Ifo-Zentrums für Energie, Klima und Ressourcen, Karen Pittel, am Donnerstag. Dazu müsse aber zunächst das Fracking-Verbot aufgehoben und in eine entsprechende Industrie in Deutschland investiert werden.
Von der Planung bis hin zur ersten Förderung von Erdgas könnten fünf bis neun Jahre vergehen, fügte die Expertin hinzu. Um die Klimaneutralitätsziele bis 2045 zu erreichen, sei aber bereits ab dem Jahr 2030 mit einem deutlich geringeren Erdgasbedarf zu rechnen. „Aufgrund dieses begrenzten Zeitraums ist eine Investition in die Erdgasförderung aus betriebswirtschaftlicher Sicht schwierig“, sagte Pittel. Sie verwies auf eine Expertenkommission, wonach die Förderung aus nicht konventionellen Lagerstätten wegen hoher Erschließungskosten in der Regel für 20 bis 30 Jahre betrieben würden.
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Zum News-QuizDie laufenden Kosten für Fracking in Deutschland werden auf 26 bis 43 Euro pro Megawattstunde geschätzt. Wettbewerbsfähig sei die Branche dann, wenn der tatsächliche Erdgaspreis am oberen Rand aktueller Prognosen liege. Für das Jahr 2030 liegen diese zwischen 18 und 59 Euro pro Megawattstunde. „Private Investitionen durch Unternehmen brauchen Planungssicherheit“, sagte Pittel. Die gebe es beim Fracking in Deutschland nicht.
Beim Fracking wird unter hohem Druck eine Flüssigkeit in einen Untergrund gepumpt. Dadurch entstehen Risse, durch die in der Gesteinsschicht vorhandenes Erdgas entweichen kann. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland etwa 320 bis 2030 Milliarden Kubikmeter technisch förderbares Schiefergas, die größten Lagerstätten befinden sich in Niedersachsen an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen.