Klimawandel :
Im Panamakanal wird das Wasser knapp

Von
Carl Moses
,
Buenos Aires
Lesezeit:
Der Panamakanal bei Colon

Eine neue Zusatzgebühr soll Maßnahmen zur Sicherung der Wasserversorgung einer der wichtigsten Handelsrouten der Welt finanzieren. Auslöser ist der Klimawandel.

Im Panamakanal wird das Wasser knapp. Schuld ist nach Angaben der Kanalverwaltung der Klimawandel, der die zur Wasserspeisung des Kanals notwendigen Süßwasserreserven der mittelamerikanischen Landenge austrockne. Der Kanalbetreiber will deshalb ab Mitte Februar eine Zusatzgebühr für jede Kanaldurchfahrt erheben, um Maßnahmen für eine nachhaltige Sicherung der Wasserversorgung dieser vor allem für den Seeverkehr zwischen den Vereinigten Staaten, China und Japan bedeutenden Verbindung von Atlantik und Pazifik zu finanzieren.

Das vergangene Jahr sei in dem Wassereinzugsgebiet des Kanals eines der regenärmsten der letzten 70 Jahre gewesen, berichtet die Kanalverwaltung. Die Regenfälle seien rund 20 Prozent unter dem langfristigen Durchschnitt geblieben. Der Kanalverwaltung zufolge steigt zudem die Temperatur des Gatún-Sees, der als Hauptzufluss den Panamakanal speist. Im vergangenen Jahrzehnt sei die Temperatur um 1,5 Grad Celsius gestiegen. Dies habe zu erheblichen Wasserverlusten durch Verdunstung geführt. „Der Klimawandel ist am Panamakanal hinreichend bewiesen“, sagte der Chef der Kanalverwaltung Ricaurte Vásquez.

Aufgrund der Höhenunterschiede müssen die Schiffe bei bei jeder Durchfahrt drei Schleusensysteme durchlaufen. Bei jeder Schleusung muss Süßwasser zugeführt werden. Von den 5,25 Milliarden Kubikmetern Süßwasser, die der Kanal für einen nachhaltigen Betrieb benötigt, stünden nur noch rund drei Milliarden zur Verfügung. Man prüfe daher Möglichkeiten, andere Wasserquellen in dem Einzugsgebiet zu erschließen, etwa unterirdische Quellen, den Bau von Kläranlagen und Reservoirs oder Anlagen zur Entsalzung von Meerwasser.

Um Geld für künftige Investitionen einzutreiben, sollen Schiffe von mehr als 125 Fuß (rund 38 Meter) Länge ab dem 15. Februar einen zusätzlichen Festbetrag von 10.000 Dollar (knapp 9000 Euro) für die Durchfahrt bezahlen. Darüberhinaus wird eine variable Zusatzabgabe fällig, deren Höhe vom jeweiligen Wasserstand des Sees abhängen soll. Die Durchfahrt kostet bisher im Durchschnitt 188.000 Dollar, besonders große Schiffe müssen mehr als eine Million zahlen.

Panama hatte vor zwanzig Jahren die Hoheit über den 1914 eröffneten und lange von den Vereinigten Staaten kontrollierten Kanal erhalten. Vor vier Jahren war eine Erweiterung des Kanals abgeschlossen worden. Seither können auch große Tanker und Frachter mit bis zu 14.000 Containern den Kanal passieren. Jedes Jahr durchqueren etwa 14.000 Schiffe den Panamakanal, rund fünf Prozent des Welthandels werden durch ihn abgewickelt. Im vergangenen Jahr sank der Anteil allerdings auf 3,5 Prozent, weil sich die Handelsströme von Amerika nach Europa und Asien verlagern. Die Erhöhung der Gebühren könnte die Reeder dazu veranlassen, alternative Transportwege zu suchen.

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