Nordsee : Norwegen eröffnet weltgrößten schwimmenden Windpark
„Heute schreiben wir Geschichte“, sagte Ministerpräsident Jonas Gahr Støre nach Angaben der Nachrichtenagentur NTB während der Eröffnung. Die Kosten des Projektes seien zwar hoch, aber jemand müsse bei der Technologie vorangehen. „Indem wir diese Leitungen hier verbinden, verbinden wir uns mit der Zukunft“, sagte Haakon.
Schwimmende Windkraftanlagen sind auf See nicht fest im Meeresboden verankert. Die Turbinen sind stattdessen auf schwimmenden Betonstrukturen mit einem gemeinsamen Verankerungssystem montiert. Hywind Tampen ist die erste Anlage dieser Art in Norwegen. Sie besteht aus elf schwimmenden Turbinen und liegt rund 140 Kilometer vor der norwegischen Küste.
Kosten in Höhe von 640 Millionen Euro
Der Windpark hat 7,4 Milliarden Kronen (640 Millionen Euro) gekostet und ersten Strom im November 2022 produziert. Mit einer planmäßigen Gesamtkapazität von 88 Megawatt soll er etwa ein Drittel des Strombedarfs der fünf nahe gelegenen Öl- und Gas-Plattformen Snorre A und B sowie Gullfaks A, B und C abdecken. Neben Equinor sind noch weitere Unternehmen an Hywind Tampen beteilgt: aus Norwegen Petoro und Var Energi, aus Österreich OMV, aus Deutschland Wintershall Dea und aus Japan Inpex.
Auch andere europäische Konzerne wie Shell und Total Energies investieren in schwimmende Windkraftanlagen. Deshalb wird es wahrscheinlich weitere Projekte wie Hywind Tampen geben. Trotzdem steckt die Technologie noch in den Kinderschuhen, sie ist teuer und ihre Kapazität wird weiterhin von Offshore-Windparks, die fest im Meeresboden verankert sind, in den Schatten gestellt.