Ökonomen aus Amerika :
Wirtschaftsnobelpreis geht an Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson

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Paul R. Milgrom (links) und Robert B. Wilson erhalten den Wirtschaftsnobelpreis 2020 für ihre Arbeit auf dem Feld der Auktionstheorie
Der Nobel-Gedächtnispreis für Ökonomie geht an zwei Stanford-Wissenschaftler. Sie werden für ihre Verbesserungen der Auktionstheorie und Erfindung neuer Auktionsformate geehrt.
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Der Wirtschaftsnobelpreis geht in diesem Jahr an Paul R. Milgrom und Robert B. Wilson. Sie würden für ihre „Verbesserungen der Auktionstheorie und Erfindung neuer Auktionsformate“ geehrt, teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm mit.

Milgrom und Wilson hätten maßgeblich die Theorie von Auktionen und deren Anwendung geprägt, hieß es weiter. Die beiden Stanford-Ökonomen entwickelten unter anderem das Design der ersten Spektrumsauktion in den Vereinigten Staaten mit, die 1993 von der amerikanischen Telekommunikationsregulierungsbehörde durchgeführt wurde. Damit haben sie Standards für die Versteigerung von Telekommunikations-Frequenzen gesetzt.

Milgrom gilt schon lange als großer Favorit auf den Preis. Das Nobelpreis-Komitee hat traditionell eine Vorliebe für die Arbeiten der Theoretiker der Zunft, die sich mit grundlegenden ökonomischen Fragestellungen beschäftigen und mit ihren Ideen dazu beitragen. Kaum eine ökonomische Idee hat sich als so nützlich erwiesen wie die Auktionstheorie. Auktionen haben sich mittlerweile zum Allzweckmittel in der Regulierung entwickelt.

Das sind die Preisträger: Die Bekanntgabe der Wirtschafts-Nobelpreisgewinner in der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften
Das sind die Preisträger: Die Bekanntgabe der Wirtschafts-Nobelpreisgewinner in der Königlich-Schwedischen Akademie der WissenschaftenPicture-Alliance

Damit sind für dieses Jahr alle Nobelpreisträger verkündet worden. Bereits in der vergangenen Woche waren die Auserwählten in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie, Literatur und Frieden bekanntgegeben worden. Alle Preise sind diesmal pro Kategorie mit zehn Millionen schwedischen Kronen (rund 960.000 Euro) dotiert, das ist eine Million Kronen mehr als 2019. Damals waren die drei Ökonomen Esther Duflo, Abhijit Banerjee und Michael Kremer für ihre Verdienste im Kampf gegen die globale Armut ausgezeichnet worden.

Der Wirtschaftsnobelpreis geht als einzige der Auszeichnungen nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders und Preisstifters Alfred Nobel zurück. Er wird vielmehr seit Ende der 60er Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet und gilt somit streng genommen nicht als klassischer Nobelpreis. Trotzdem wird er gemeinsam mit den anderen Preisen an Nobels Todestag, dem 10. Dezember, überreicht.

Seit der ersten Vergabe des Wirtschaftsnobelpreises 1969 war bisher erst ein Deutscher unter den Preisträgern: Der Bonner Wissenschaftler Reinhard Selten erhielt ihn 1994 gemeinsam mit John Nash und John Harsanyi für ihre wegweisenden Beiträge zur nichtkooperativen Spieltheorie.

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