Türkische Finanzkrise : Devisen-Sparprogramm wird zum Problem für Ankara

Die Türkei hatte ihre Landsleute ermutigt, Dollar und Euro in Lira zu tauschen. Für Kursverluste kam die Regierung auf. Doch das wird Ankara jetzt zu teuer.
Die türkische Regierung will ihre Landsleute nicht mehr gegen Devisenkursverluste absichern, wie sie es in einer Ende 2021 eigens aufgelegten Kampagne zum Tausch von Dollar, Euro, Gold und Edelmetallen gegen Lira versprochen hatte. Offenbar sind die Kosten des Programms, das zur Stabilisierung des Lirakurses gedacht war, für den Staatshaushalt so hoch, dass die Regierung es nun perspektivisch beenden will. Analysten sehen darin einen weiteren Schritt auf der Rückkehr zu einer in Marktwirtschaften als selbstverständlich erachteten, aber lange von Präsident Recep Tayyip Erdoğan bekämpften „orthodoxen“ Finanz- und Geldpolitik. Das KKM-Programm war Teil seiner Strategie zu einer „Reliraisierung“ der Türkei.