Beteiligungsmanager Nikolay : Von Private Equity zu Very Private Equity
Der ehemalige Deutschlandchef des Finanzinvestors General Atlantic, Jörn Nikolay, hat die Gesellschaft verlassen, wie aus seinem Linkedin-Profil hervorgeht. Auf Anfrage der F.A.Z. sagte Nikolay, er werde sich seinen Beteiligungen als Privatmann widmen – in Start-ups und andere wachstumsorientierte Unternehmen. Er sitzt außerdem im Vorstand der Nichtgewinn-Organisation „Ein Herz für Kinder“ und hat nach eigenen Angaben verschiedene Aufsichtsratsmandate.
General Atlantic ist unter anderem für seine Minderheitsbeteiligungen in den Fernbus- und Bahnbetreiber Flix und die Partnerbörse Parship bekannt. Anfang vergangenen Jahres hatte Nikolay den Posten als Deutschlandchef an Sascha Günther abgegeben, der vom Wettbewerber Oakley gekommen ist. Nikolay wechselte in die Rolle eines „Advisory Directors“.
In der Private-Equity-Branche wurde damals schon vermutet, dass er diesen dekorativen Posten nicht allzu lange halten werde und irgendwann eine Tätigkeit außerhalb anstrebt. Seine langfristigen Pläne ließ Nikolay am Donnerstagabend auf Anfrage offen.
General Atlantic spezialisiert sich auf Minderheitsbeteiligungen an relativ jungen, wachstumsstarken Unternehmen, die aber der Start-up-Phase entwachsen sind. Nikolay hatte seit 2008 für die Amerikaner gearbeitet, die letzten zwölf Jahre als Leiter der DACH-Region, also Deutschland, Österreich und Schweiz. Er folgte damals Klaus Esser, dem früheren Mannesmann-Chef, unter dem das Deutschlandbüro noch in Düsseldorf saß statt wie jetzt in München. Im vergangenen Jahr war der prominente Partner Achim Berg von Bord gegangen, früherer Deutsche-Telekom-Vorstand und Bitkom-Präsident. Berg wechselte als „Operating Partner“ zum Viessmann-Konzern.
