Fusionen und Übernahmen :
Wieder ein IT-Deal unter Private Equity

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Inzwischen eine GmbH: die frühere Software AG, übernommen durch den Investot Silver Lake
Kein anderer Sektor nährt momentan die Fusionsbranche so sehr wie die IT-Branche. Jetzt übernimmt Main Capital eine Sparte des früheren M-Dax-Konzerns Software AG.
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Wieder ein Pri­vate-Equity-Deal in der IT-Branche: Der niederländische Finanzinvestor Main Capital erwirbt über eine seiner Beteiligungen eine Sparte der Darmstädter Software GmbH , vormals Software AG, die seit 2023 dem US-Investor Silver ­Lake gehört. Es geht um Alfabet, einen Softwareanbieter für Unternehmensarchitektur, er geht im Zuge der Transaktion in Main Capitals Portfoliounternehmen Bizzdesign auf. Der Zukauf sei dieser Tage abgeschlossen worden und einen dreistelligen Millionenbetrag wert, sagten Kenner der F.A.Z. Main Capital bestätigte den Abschluss der Transaktion auf Anfrage, ließ den Kaufpreis dagegen unkommentiert. Bizzdesign soll im Anschluss mehr als 100 Millionen Euro Jahresumsatz erzielen.

Damit setzt sich der Ausverkauf der Darmstädter Software GmbH fort, nachdem der Investor Silver Lake den einstigen M-Dax-Konzern 2023 mehrheitlich übernommen hatte. Die Amerikaner nahmen das 1969 gegründete Unternehmen von der Börse und leiteten schnell Spartenverkäufe ein. Schon Ende jenes Jahres wurden dem Vernehmen nach auch Optionen für Alfabet geprüft, Silver Lake/Software sollen dafür die Fusionsberater von Evercore mandatiert haben. Im Spätsommer sei bereits eine Vereinbarung mit Main Capital unterzeichnet worden, heißt es. Dieser Tage nun schlossen beide Seiten die Transaktion formal ab. Die Software-Tochtergesellschaft Cumulocity soll an das Management mit dem Gründer Bernd Groß verkauft werden.

Dienste für Shell, Toyota und Airbus

Bizzdesign beliefert laut seiner Internetpräsenz unter anderem den Ölkonzern Shell, den Automobilhersteller Toyota, den Mobilfunkkonzern T-Mobile und den Stahlanbieter Tata Steel. Auf Alfabets Kundenliste stehen der Konsumgüterkonzern Henkel, der Telekomanbieter Vodafone, der Flugzeughersteller Airbus, die Versicherung Generali und andere Unternehmen. Alfabet war 2013 von der Software AG übernommen worden.

Der Technologiesektor war im vergangenen Jahr jene Branche, die in Deutschland wie auch global das Geschäft mit Mergers & Acquisitions (M&A) am meisten nährte. Nach Berechnung des Datendienstleisters Dealogic brachte sie im vergangenen Jahr Investmentbanken global addiert rund sieben Milliarden Dollar an Umsatz ein – vor der Gesundheitsbranche mit mehr als vier Milliarden Dollar auf Platz zwei.

Die Hamburger Beratungsgesellschaft Oaklins zählte im vergangenen Jahr in keiner Branche mehr Transaktionen mit deutscher Beteiligung als im kombinierten Segment Technologie, Medien und Telekom. Es stellte nach dieser Erhebung 676 Transaktionen und damit ein Viertel aller Fusionen und Übernahmen, in denen der Käufer oder Verkäufer deutsch war oder beide Parteien es waren.

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