FAZ+Psychologe im Interview :
Mit welchen Tricks uns die Supermärkte zum Kaufen verführen

Lesezeit: 6 Min.
Oftmals führt der Gang durch den Supermarkt nur in Schlangenlinien.
Der Wirtschaftspsychologe Oliver Büttner verrät, warum Einkaufswagen immer größer werden, Frauen mehr Spaß am Einkaufen haben und Erwachsene gar nicht so rational sind, wie sie denken.
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Herr Büttner, wie schaffen Sie es, Ihr Kind direkt vor der Supermarktkasse von den Süßigkeiten fernzuhalten?

Das ist für mich genauso wie für alle Eltern oft ein großer Kraftakt. Ich versuche, meine Kinder darauf hinzuweisen, dass wir nichts mehr kaufen, und lenke sie ab. Doch es sind auch Erwachsene, die an der Kasse auf die Probe gestellt werden.

Für die meisten Menschen bedeutet der Wocheneinkauf eher lästige Routine als einen Adrenalinkick. Wie schaffen es die Supermärkte, dass wir darauf Lust bekommen?

Sie müssen eine Atmosphäre schaffen, in der sich Kunden wohlfühlen, länger im Laden bleiben und zugleich auf bestimmte Produkte gelenkt werden. Die Herausforderung dabei ist: Je länger der Kunde im Laden bleibt, desto mehr kauft er oder sie. Manche Geschäfte versuchen, die Läden mithilfe von Schlangenlinien so zu konzipieren, dass die Kunden gar nicht anders können, als durch jeden Gang zu laufen. Hat der Kunde aber das Gefühl, unnötig lange im Laden aufgehalten zu werden, kann das schnell zu Verärgerung führen. Das ist beispielsweise bei Ikea zu beobachten. Dort werden Kunden bewusst durch diesen relativ großen Markt geführt, was viele als nervig empfinden.

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