F.A.Z. exklusiv : Verband der Finanzinvestoren ordnet sich neu
Neuordnung in der Führung der deutschen Private-Equity-Lobby: Der Vorstand des Bundesverbands Beteiligungskapital (BVK) gibt sich zum einen wieder eine Doppelspitze und ersetzt zum anderen ein Mitglied. Das bestätigte auf F.A.Z.-Anfrage Ulrike Hinrichs, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied.
Sie ist zur zweiten Vorstandssprecherin gewählt worden neben Ingo Krocke, dem Gründer und Vorstandsvorsitzenden des Beteiligungshauses Auctus Capital Partners. Diese Personalie ist auf Hinrichs’ Profil im Online-Netzwerk Linkedin schon nachzulesen.
In das Führungsgremium zieht außerdem Hubertus Theile-Ochel ein, hauptberuflich ist er Geschäftsführender Partner (Managing Partner) beim Vermögensverwalter Golding Capital . Diese zweite Nominierung muss nun noch im Umlaufverfahren offiziell bestätigt werden. Theile-Ochel übernimmt unter anderem im BVK-Vorstand das Ressort „Impact Investing“, also „wirkungsvolles Investieren“, das nicht nur an finanzieller Rendite orientiert sein soll.
Er folgt auf Britta Lindhorst, die aus dem BVK-Vorstand ausgeschieden ist. Sie war im Sommer nach zwölfeinhalb Jahren aus der Geschäftsführung des Vermögensverwalters HQ Capital abgetreten, hinter dem die Harald-Quandt-Familie steht. Dort agiert Lindhorst nun offiziell noch als „Senior-Beraterin Private Equity und Impact Investing“.
Rückkehr zur Doppelspitze
Der BVK-Vorstand hatte bis zum Jahr 2020 mehrere Jahre lang unter Führung einer Doppelspitze mit verschiedenen Ko-Sprechern gestanden, dann kehrte der Verband aber zu einer Besetzung mit einem alleinigen Sprecher zurück. Diesen Posten hatte dann vier Jahre lang Frank Hüther von der Beteiligungsgesellschaft Abacus alpha inne. Er gab das Amt im Sommer dieses Jahres aber turnusmäßig an Auctus-Chef Krocke ab.
Was in der Neuauflage der Doppelspitze anders ist als in den früheren Duos: die Verschränkung mit der Geschäftsführung in Person Hinrichs’, die im Tagesgeschäft des Verbandes das dominierende Gesicht nach außen ist. Der Vorstand besteht regulär aus zwölf Mitgliedern, die jeweils ein bestimmtes Segment der Private-Equity-Branche vertreten, und ist nach der formellen Bestätigung Theile-Ochels wieder komplett.