Schuhabkratzer : Das ist der Haken an den Häusern

Ob in Basel, Brüssel, Frankfurt oder London – wer durch alte Stadtviertel streift, entdeckt vor vielen Eingängen seltsam geschwungene Eisen. Sie waren mehr als nur Zierde.
Auf einem Streifzug durch die Stadt gerät sie zufällig ins Blickfeld: eine eiserne Schlaufe, die unten am Sockel eines Gründerzeitaltbaus gleich neben dem Eingang eingelassen ist. Rost hat das kunstvoll geschmiedete Metall mit seinem braunroten Ton überzogen. Ein wenig verbeult sieht es aus, und so, als habe es schon lange niemand mehr gepflegt und genutzt. Ein paar Häuser weiter ragt auf fast gleicher Höhe ein kantiges Eisen, etwa einen Fuß breit, auf den Gehweg. Der Bügel ist leicht zu übersehen, aber zum Glück viel zu kurz, um ernsthaft zur Stolperfalle zu werden. Während sich die Schlaufe als Schmuck am Bau tarnt, verbirgt dieses nüchterne Stück seinen Zweck nicht: Es ist ein Schuh(ab)kratzer oder auch Scharreisen, wie die deutschsprachigen Schweizer sagen.
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