Wohnungsnot in Deutschland :
IG Bau: Vonovia sollte verstaatlicht werden

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Häuser in Berlin: Wohnungen werden in den größeren Städten oft gesucht.

Die Baugewerkschaft schlägt den Staatseinstieg in den Wohnungskonzern Vonovia gegen die Wohnungsnot vor. Viele Unternehmen stoppen Bauprojekte.

Vor dem Wohnungsbaugipfel im Kanzleramt am Montag zeigen sich viele Sorgen in der Immobilienwirtschaft. Vor allem die Baubranche steht vor einem Rückgang an neuen Vorhaben, wodurch sich abzeichnet, dass die Bundesregierung ihr Ziel von 400.000 neuen Wohnungen im Jahr weiter verfehlen wird. Dazu erhält die Politik viele Ratschläge aus der Branche – bis hin zu Rufen nach einer Verstaatlichung von großen Wohnungskonzernen.

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) hat gerade ihren Vorschlag nach einer Teilverstaatlichung des Wohnungskonzerns Vonovia bekräftigt. Das börsennotierte Unternehmen ist der größte private Vermieter Deutschlands mit rund einer halben Million Wohnungen: Der Dax-Konzern kommt auf ein Potential von rund 60.000 Wohnungen, die Vonovia in mehreren Jahren bundesweit bauen könnte.

Politik soll Einfluss auf Vonovia bekommen

Der Gewerkschaftsvorsitzende Robert Feiger nannte es am Mittwoch höchste Zeit, dass der Bund bei Vonovia einsteige. Er schlägt einen staatlichen Anteil von 25 Prozent plus eine Aktie für eine Sperrminorität in der Hauptversammlung und Einfluss im Aufsichtsrat vor. „Der Staat würde damit Einfluss auf die langfristige Strategie bei Vonovia bekommen – also auch auf den Neubau, die Modernisierungen und die Mietpreisentwicklung“, sagte er.

Jeder Neubau und jede Sanierung, die gestoppt werde, bedeute eine Gefahr für Arbeitsplätze. „Aber Kurzarbeit oder sogar Entlassungen dürfen wir uns nicht erlauben: Deutschland hat ein Rekordwohnungsdefizit.“

Vonovia hat schon länger angekündigt, vorerst keine neuen Wohnung zu bauen. Zu den heutigen Baukosten müsste die Miete höher sein, als viele Mieter meist zahlen könnten. Wobei der Konzern die Bauprojekte noch plant, aber nicht mehr baut. Im Gegensatz zu vielen kleineren Entwicklern, wie der Vorstandsvorsitzende Rolf Buch der F.A.Z. im August sagte: „Wir schaffen die Baugenehmigung für die Schublade.“

Der Druck auf dem Immobilienmarkt durch gestiegene Zinsen sowie höhere Ausgaben für das Baumaterial und Personal trifft zahlreiche Unternehmen, die ebenso wie kommunale Wohnungsgesellschaften Neubauvorhaben zurückschrauben. Im ersten Halbjahr ging die Zahl der genehmigten Wohnungen um etwa 30 Prozent zurück im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Nach einer neuen Umfrage stoppt die Hälfte der Unternehmen neue Projektentwicklungen, wofür 751 Aussteller der Immobilienmesse Expo Real in München befragt wurden. „Insgesamt steigt bei den Projektentwicklern massiv der Refinanzierungsdruck“, sagte Messechef Stefan Rummel. 94 Prozent dieser Befragten sahen die Lage der Branche als durchwachsen bis schlecht an. Die drei Hauptfaktoren bei dieser trüben Bewertung sind demnach die gestiegenen Zinsen, die hohe Inflation und die Regulierung.

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Jonas Jansen
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