Change UK vor der EU-Wahl : Gemeinsam wären sie stark
Das südostenglische Canterbury ist ein widersprüchlicher Ort. Die weltberühmte Kathedrale zieht jedes Jahr fast eine Million Touristen an, die in der Stadt ansässige University of Kent ist international anerkannt und einer von mehreren großen Arbeitgebern. Die wirtschaftliche Lage in der Region ist besser als in vielen anderen Teilen Englands. Kurzgesagt: Nirgendwo ist das Vereinigte Königreich europäischer als hier. Dennoch haben beim Brexit-Referendum 2016 51 Prozent der Einwohner für den Brexit gestimmt. In Anbetracht der wirtschaftlichen und demographischen Situation Canterburys ein schockierendes Ergebnis. Wenig sprach also dafür, dass die erste Wahlkampfveranstaltung der neugegründeten EU-freundlichen Partei „Change UK“ in Canterbury ein Selbstläufer werden würde und so hatten sich die Organisatoren entschieden den örtlichen Wahlkampfauftakt zurückhaltend zu bewerben und in einem kleinen Saal zu begehen. Nicht zu vergleichen waren Größe und Atmosphäre der Veranstaltung daher mit den Kampagnenevents der ebenfalls neugegründeten „Brexit Party“ von Nigel Farage, die in verschiedenen Städten Englands Hallen und Marktplätze füllt.