Peter Handke wird achtzig : Neue Fenster, bitte!
Es hat der Verleihung des Literaturnobelpreises vor drei Jahren nicht bedurft, um Peter Handke bekannt zu machen. Oder umstritten. Beides wurde er gleich mit Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn, 1966, als der damals Dreiundzwanzigjährige bei Suhrkamp seinen vom Schreiben selbst handelnden Debütroman „Die Hornissen“ herausbrachte, auf der Tagung der Gruppe 47 in Princeton das literarische Establishment schmähte und schließlich im August durch ein in Frankfurt uraufgeführtes Theaterstück auch in außerliterarischen Kreisen Aufmerksamkeit erregte, weil es den provokanten Titel „Publikumsbeschimpfung“ trug. Fortan galt der Österreicher Handke als enfant terrible der deutschen Literatur, und er genoss diesen Ruf, zumal er ihm nicht schadete.