Kontinent im Wandel : Wen interessiert noch Lateinamerika?
Wie hieß noch mal der Politiker, der letztes Jahr in Ecuador im Wahlkampf erschossen wurde? Und wie heißt der heutige Präsident von Kuba und so glanzlose Nachfolger der Castro-Dynastie? Na?
Wenn der Durchschnittskonsument deutscher Abendnachrichten ehrlich ist, kennt er aus dieser Weltgegend – Karibik und weiter südlich – kaum noch jemanden. Kubas gegenwärtiger Präsident Miguel Díaz-Canel – 18.600 Follower auf Instagram – erscheint nicht in europäischen Medien und wird zu Recht als phantasieloser Verwalter eines bankrotten kommunistischen Staates gesehen. Argentinien hat jetzt immerhin Javier Milei, aber erste Reaktionen in Europa liefen nach dem Muster ab: wieder so ein Clown, der heraussticht wegen seiner komischen Haare, als wollte er Donald Trumps Föhnfrisur toppen. Immerhin Lula, der fällt einem ein, Lula da Silva aus Brasilien, der war doch früher schon einmal Präsident und ist es jetzt wieder. Musste der nicht mal wegen Korruption ins Gefängnis? Auch sein schrecklicher Vorgänger ist noch in Erinnerung, Jair Bolsonaro, ein rechter Populist, wie es so viele dort gibt. Man könnte sich überhaupt nicht vorstellen, dort zu leben.
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