FAZ+Bilanz von Claudia Roth :
Das verlorene Jahr der Kulturpolitik

Lesezeit: 6 Min.
Verwaltungshandeln ist nicht ihre Stärke: Kulturstaatsministerin Claudia Roth
Seit knapp einem Jahr amtiert Claudia Roth als Kulturstaatsministerin. Ihre Bilanz ist durchwachsen. Beim Humboldt-Forum will Roth durchregieren. Doch das könnte dem Projekt erst recht schaden.
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Auf der Baustelle des Mu­seums der Mo­der­ne am Berliner Kulturforum wird wieder gearbeitet. Bagger graben Erde auf, Lastwagen transportieren den Aushub ab, Stahlstreben si­chern die Betonwanne im Kellergeschoss. Das lärmende Treiben ist ein ungewohnter An­blick, denn in den letzten Monaten war hier von Bauarbeiten wenig zu sehen. Ein Bericht des Bundesrechnungshofs vom März 2021 hatte die ho­hen Energiekosten des Gebäudes ge­rügt. Die angemahnten Nachbesserungen am Entwurf der Schweizer Ar­chi­tek­ten Herzog und de Meuron waren noch im Gang, als Kulturstaatsministerin Monika Grütters ihr Amt an ihre Nachfolgerin Claudia Roth übergab. Im Mai dieses Jahres kündigte Roth weitere Gespräche mit den Architekten an, und auf dem Baugelände zwischen Philharmonie und Neuer Nationalgalerie wurde es still. Dass die Baukosten im angekündigten Rahmen von 364 Millionen Euro bleiben werden, glaubt inzwischen niemand mehr; dass das Museum, wie erhofft, im Jahr 2026 fertig wird, auch nicht.

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