FAZ+Putins Krieg :
Was wir hätten wissen können

Lesezeit: 6 Min.
Der ukrainische Schriftsteller Jurko Prochasko 2014 in Frankfurt, als er soeben geschrieben hatte, was man jetzt alles noch einmal schreiben müsste.
Die besten Texte zu Russlands Aggression wurden schon 2014 geschrieben, als auf dem Maidan eine ukrainische Revolution stattfand: Eine kritische Rückschau.
Merken

Eine kurze Gedächtnisübung für deutsche Zeitungsleser, deren Angehörige und Freunde nicht von Bomben getötet werden, die nicht um Nahrungsmittel anstehen und bis auf Weiteres auch nicht in Metrostationen schlafen müssen. „Ukrainer haben vielleicht zu große Hoffnungen in das gesetzt, was sie ‚Europa‘ nennen“, schreibt der Schriftsteller Mykola Rjabtschuk. „Aber es hat auch nie so viele entschlossene Menschen und eine so beeindruckend mobilisierte Gesellschaft gegeben, um den radikalen Bruch mit der Sowjet- und Postsowjetherrschaft zu vollziehen.“ Auch Tanja Maljartschuk macht sich so ihre Gedanken über unseren wohlhabenden Kontinent der Aufklärung. „Europa hat längst vergessen, was es heißt, stolz auf seine Nationalstaaten zu sein“, schreibt die in Wien lebende ukrainische Autorin. „Bestenfalls ist Nationalstolz hier unangebracht, schlimmstenfalls handelt es sich um eine Reinkarnation des Nationalismus.“

Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen
12,80 € jetzt nur 0,99 €

Jetzt Zugang 12,80 € für nur 0,99 € abonnieren?

  • Mit einem Klick online kündbar
  翻译: