Kultur und Coronavirus :
Wer braucht denn jetzt die Künste?

Von Niklas Maak, Claudius Seidl
Lesezeit: 9 Min.
Kunstmarkt und Kulturbetrieb sind in ihrer Existenz bedroht: Was der Ausgeh-Ausnahmezustand für Künstler, Musiker, Schriftsteller und uns alle bedeutet.
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Als Rezipient und Konsument der Künste, als Leser, Hörer, Film- und Seriengucker, ist man kurz versucht zu sagen: danke sehr! Danke, dass die Künste eine Pause machen. Danke, dass Schluss ist mit dem Überschuss, dem Überfluss, der verwirrenden Unübersichtlichkeit. Dass jetzt die Buchhandlungen geschlossen sind, die Kinos zu, die Theater auch; dass keine Konzerte gespielt, keine Filme gedreht werden können. Es gibt ja viel zu viel davon. Und ganz egal, wie lang die Pause dauert: Die Grundversorgung ist gesichert, die Vorratskammern der Künste sind gefüllt. Wäre es nicht ein Segen, wenn wir Zeit fänden, die ungelesenen Bücher endlich in die Hand zu nehmen, die Serien und Filme, die wir versäumt haben, endlich anzusehen? Ist es nicht ein Geschenk, wenn die Quarantäne uns die Zeit gibt, uns auf das viele, das wir haben, zu konzentrieren, statt weiter dem Allerneuesten hinterherzuhecheln?

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